Das Totengericht im alten Ägypten
Eine der wichtigsten Ideologien des antiken Ägyptens war das Leben nach dem Tode. Die alten Ägypter glaubten, daß die Seele unsterblich und das Leben auf der Erde nur Teil einer größeren Reise sei. Je nach Kulturepoche glaubten sie, daß die Seele aus bis zu neun Aspekten besteht, die Teil eines irdischen Daseins waren, und im Tod, dem Akh (Transformiertes Selbst), wie es im Totenbuch festgehalten wurde, würde man den Gott des Todes, Anubis treffen und von ihm zur letzten Ruhestätte in die Halle der Wahrheit geleitet werden und dort auf sein Urteil wartten. Und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, würde Anubis die Seelen dazu bringen, vor den Schreibern Thot und Osiris vor den goldenen Waagen zu stehen, wo die Göttin der Harmonie und des Gleichgewichts Ma'at anwesend sein würde, umgeben von zweiundvierzig Richtern, die die Götter konsultierten, um das Schicksal jeder Seele zu bestimmen. Die Ägypter entschieden sich dafür, ihren Körper durch Mumifizierung zu erhalten, wenn die Seele vom Tod zurückkehren und die Erde besuchen möchte.
Der Prozess des Gerichts beginnt damit, daß das Herz ( der Sitz der Seele ) Osiris übergeben wird, der es auf eine große goldene Waage legt, die gegen die weiße Feder von Maat (die Feder der Wahrheit) balanciert wird. Beides wird gegeneinander abgeglichen. Ist das Herz schwerer als die Feder der Maat, wird die Seele des Verstorbenen von dem Dämon Ammit, genannt die »große Fresserin« vernichtet. Osiris der Vorsitzende des Gerichts, sitzt unter einem Baldachin, oft mit Isis und Nephthys zu seinen Seiten. Thot steht neben der Waage, um auf einer Tafel die Resultate des Urteils aufzuschreiben. Anubis führt nun das Gewicht am Waagebalken. Die Konfession des Toten beginnt. Wenn seine Worte der Wahrheit entsprechen, bleibt das Herz, das nicht lügt, in Gleichgewicht mit der Feder der Gerechtigkeit. Wenn nicht, wird es mit den Sünden des Verstorbenen beladen. Der Verstorbene wird von Ammit verschlungen und vernichtet, wenn das Gewicht der Sünden das der Gerechtigkeit übersteigt. Hat der Verstorbene bei seiner Beichte nicht gelogen, ist er »gerecht an Stimme«, und Osiris öffnet ihm den Eingang in sein Paradies, in das sogenannte Iaru-Gefilde, das Binsengefilde (Gefilde des Friedens, Ort der Reinigung und Glückseligkeit ). Horus führt ihn zuvor vor Osiris.
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